2 Einführungsprozess

  • Bei der Einführung von elektrifizierten Dienstwagen bzw. Poolfahrzeugen in Ihrem Unternehmen sollten Sie Ladeinfrastruktur von Beginn an mitdenken. In einem ersten Schritt sollten Sie sich überlegen, wieviel Ladeinfrastruktur Sie an Ihrem Unternehmensstandort zu welchem Zeitschritt errichten müssen. Entweder hier oder am Wohnort (im Fall von Dienstwagen) sollte eine verlässliche Grundversorgung der elektrifizierten Flottenfahrzeuge gewährleistet sein. Öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur kann dies in der Regel nicht ersetzen.

    Den Aufbau von Ladeinfrastruktur am Unternehmensstandort können Sie entweder zentral organisieren oder dezentral, indem Sie die Elektrifizierung der Flottenanteile einzelner Abteilungen bzw. Mitarbeitenden in einem ersten Schritt umsetzen. Letzterer Ansatz könnte bedeuten, im Rahmen eines Modellprojekts in die Elektrifizierung der Flotte einzusteigen. Hierzu können Sie beispielsweise mit der Elektrifizierung bestehender Poolfahrzeuge beginnen. Die Elektrifizierung der Poolfahrzeuge kann einfacher sein, da Sie als Unternehmen hierauf direkteren Einfluss haben als auf die Dienstwagen der einzelnen Mitarbeitenden. Die Erfahrungen der Mitarbeitenden mit den elektrifizierten Poolfahrzeugen sollten Sie eng begleiten und mögliche Herausforderungen für die Elektrifizierung der Dienstwagen daraus ableiten. Bei positiven Erfahrungen können sich die Vorteile durch ein elektrifiziertes Fahrzeug schnell herumsprechen und weitere Interessierte können für das Modellprojekt gewonnen werden. In anderen Fällen kann eher ein Top-Down-Ansatz von Vorteil sein, d. h. die Umstellung der Dienstwagen der Führungsebene. Geschäftsführung und Vorstand nehmen so eine Vorbildfunktion wahr und mögliche Hemmnisse können vor der breiten Einführung von elektrifizierten Dienstwagen bereits aus dem Weg geräumt werden (beispielsweise Reichweitenangst, Angst vor Komfortverlust). Ein solches Vorgehen können Sie mit der Bereitstellung relevanter Informationen zu Elektromobilität in einem Newsletter oder im Intranet begleiten, um Ihre Mitarbeitenden für das Thema zu sensibilisieren und im besten Fall zu begeistern. Damit können Sie eine gewünschte Richtung seitens Ihres Unternehmens vorgeben, können aber dennoch den Mitarbeitenden die Wahl lassen, ob sie sich schlussendlich für einen elektrifizierten Dienstwagen entscheiden. Zudem entsteht bei den Mitarbeitenden nicht das Gefühl, als „Versuchskaninchen“ herzuhalten.

    Falls Ihr Unternehmen sich über mehrere Standorte erstreckt, sollten Sie auch frühzeitig die Entscheidung treffen, ob an bestimmten Standorten individuell elektrifiziert werden soll oder standortübergreifend einheitliche Lösungen gefunden werden sollen.

    Allgemein gilt es, beim Aufbau von Ladeinfrastruktur im nicht-öffentlichen Raum verschiedene Schritte zu beachten und es ist wichtig, dass die Zuständigkeiten und verantwortlichen Personen klar definiert sind. Nachfolgend eine Zusammenfassung der Schritte zum Aufbau von Ladeinfrastruktur am Unternehmensstandort:

    In einem ersten Schritt sollten Sie sich die Fahrzeugflotte in Ihrem Unternehmens anschauen und daraus ableiten, welcher Ladesäulenbedarf entsteht. Dies sollte anhand einer Analyse der Mobilitätsmuster in Ihrem Unternehmen geschehen. Unter Anderem benötigen Sie hierfür einen Überblick, welche Mitarbeitenden wann und wie oft welche Strecken zurücklegen und eine Einschätzung dazu, in welcher Priorität Pool- und Dienstwagen auf elektrischen Antrieb umgestellt werden sollen. In welchem Detailgrad Sie diese Analyse durchführen, ist auch abhängig von der verfügbaren Datenlage. In der Praxis gibt es sowohl Unternehmen, die sehr detaillierte Analysen zu den Nutzungsprofilen durchgeführt haben, als auch Unternehmen, die die Ermittlung des Ladeinfrastrukturbedarfs nur auf grobe Einschätzung zum Fahrzeugnutzungsmuster und einfache, leicht verfügbare Kennzahlen wie die Gesamtfahrleistung der Flottenfahrzeuge gestützt haben.

    Basierend auf den Einsatzmustern und der Priorisierung der Fahrzeuggruppen bei der Elektrifizierung gehen Sie anschließend in die konkrete Projektplanung. Die Wahl der geeigneten Ladeinfrastruktur wird in den anderen Kapiteln näher erläutert. In die Projektplanung zählt ebenfalls die Auswahl von geeigneten Standorten für die Ladeinfrastruktur sowie die Prüfung des Stromanschlusses und die Ausarbeitung eines Abrechnungssystems. Außerdem sollten Sie in diesem Schritt bereits alle wichtigen Akteure (s. auch nachfolgender Abschnitt) mit einbeziehen. Die für den Aufbau der Ladeinfrastruktur notwendigen baulichen Maßnahmen sowie eventuelle Erweiterungen des Netzanschlusses müssen teils beantragt und genehmigt werden, wie in den folgenden Abschnitten erläutert. Dies sollte frühzeitig in Angriff genommen werden.

    Während des Betriebs Ihrer Ladeinfrastruktur benötigen Sie eine zuständige Person, die diese regelmäßig prüft und wartet. Sie können nun auch Ihr Abrechnungssystem auf den Prüfstand stellen, Erfahrungen sammeln und gegebenenfalls nach korrigieren. Zusätzlich sollte eine Person in Ihrem Unternehmen für die Evaluation der Erfahrungen der Nutzenden zuständig sein und in regelmäßigen Abständen Rückmeldungen der Mitarbeitenden einholen, wie die Elektrifizierung wahrgenommen wird und welche Stellschrauben (bspw. Ausgestaltung der Ladeinfrastruktur am Unternehmensstandort) noch justiert werden müssen.

    Weiterführende Informationen:

  • Damit der Aufbau von Ladeinfrastruktur in Ihrem Unternehmen möglichst effizient und problemlos vonstattengeht, sollten Sie relevante Akteur:innen frühzeitig in den Planungsprozess einbinden. Eine Vernetzung und Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure sind langfristig wichtig, um in der Betriebsphase und im weiteren Ladeinfrastrukturausbau entstehende Fragen zu regeln.

    Der erste relevante Akteur ist Ihr Flottenmanagement bzw. die Fuhrparkverwaltung, da hier die Hauptverantwortung für Ihre Fahrzeuge liegt und somit eine praxisnahe Herangehensweise an das Thema Elektromobilität ermöglicht wird.

    Das Facility Management Ihres Unternehmensstandort sollte bereits in der frühen Planungsphase mit eingebunden werden, damit dieses die Möglichkeit hat, sich ausreichend mit dem Thema Ladeinfrastruktur zu beschäftigen und eventuelle Wissenslücken bis zum tatsächlichen Aufbau zu füllen, bzw. geeignete externe Dienstleistende zu finden, die entsprechendes Wissen (bspw. zum Thema Stromnetzerweiterung, netzdienliches Laden) mitbringen. Um eine Grundlage für den Aufbau von Ladeinfrastruktur am Unternehmensstandort vorzubereiten, ist es wichtig, dass Ihr Unternehmensgelände frühzeitig für den Aufbau von Ladeinfrastruktur baulich vorgerüstet wird. Insbesondere bei Neu- und Umbau sollten Parkplätze und Tiefgaragen möglichst so ausgestattet werden, dass Ladeinfrastruktur für einen vollelektrischen Fuhrpark zu späteren Zeitpunkten nahtlos integriert werden kann. Auch Ihre bestehenden Stellplätze sollten frühzeitig vorbereitet werden, da der Aufbau von Ladeinfrastruktur mit komplexen Tiefbauarbeiten verknüpft sein kann, falls der Netzanschluss vor Ort nicht ausreicht.

    Um zu vereinbaren, wie die Ladeinfrastruktur auch langfristig finanziert und die Nutzung an verschiedenen Ladeorten durch verschiedene Nutzer:innengruppen abgerechnet wird, ist die Einbindung Ihrer Finanzabteilung ebenfalls wichtig.

    Zu einem möglichst frühen Zeitpunkt sollten auch Betriebsrat und Personalabteilung in die Aufbaupläne mit einbezogen werden, denn Fragen wie die Abrechnung von Kosten für den Ladeinfrastrukturaufbau und den Fahrstrom berühren Vereinbarungen zwischen Unternehmen und Mitarbeitenden. Rechte und Pflichten bei der Nutzung von unternehmenseigenen Fahrzeugen (Poolfahrzeuge, Dienstwagen), Besteuerung und Kostenübernahme sind oftmals in einer sogenannten Car Policy geregelt (auch als Dienstwagenrichtlinie bzw. -ordnung o. ä. bezeichnet). Die Car Policy ist ein einflussreiches Instrument, da es Ihnen als Unternehmen einen erheblichen Einfluss auf die Zusammensetzung Ihrer Fahrzeugflotte und somit auf deren Nachhaltigkeit ermöglicht. Durch in der Car Policy gesetzte Vorgaben oder Anreize zu E‑Antrieb, aber auch zu kleineren Fahrzeugkategorien und Motorenvarianten in Verbindung mit einer Bonus-Malus-Regelung (bei E-Antrieb, oder Downsizing sind größere Zuzahlungen seitens des Unternehmens oder mehr Ausstattungsmöglichkeiten realisierbar) können Sie somit die flottenweiten CO2-Emissionen reduzieren. Über die Car Policy sollte beispielsweise geregelt sein, wie die Kosten für Installations- und Stromkosten bei Ladepunkten am Wohnort zwischen Mitarbeitenden und Unternehmen aufgeteilt werden (vgl. Kapitel 5.6). Es ist zu empfehlen, die Car Policy in regelmäßigen Abständen zu evaluieren und entsprechend neuer Standards und Technologieentwicklungen in Absprache mit dem Betriebsrat und ausgewählten Mitarbeitenden zu aktualisieren.

    Ebenfalls ist es dringend zu empfehlen, Mitarbeitende, die zukünftig E‑Fahrzeuge nutzen sollen, bereits frühzeitig in die Planung einzubeziehen und auf die Umstellung vorzubereiten. Hierzu können Sie beispielsweise im Intranet Informationen hinterlegen, die durch die Mitarbeitenden abrufbar sind. Das elektrifizierte Fahrzeug soll durch die Mitarbeitenden als Mehrwert betrachtet werden und nicht als Hindernis in ihrem Arbeitsalltag.

    In der Praxis…

    In Unternehmen, die bereits Ladeinfrastruktur errichtet haben, hat das frühzeitige Einbinden relevanter Akteure die Projektumsetzung beschleunigt und es konnten so bereits von Anfang an Hemmnisse im Prozess ausgeschlossen werden. Durch die Bestimmung der Zuständigkeiten und eines „internen Dienstleisters“ (bspw. Facility Management oder Fuhrparkmanagement) wird eine praxisnahe Herangehensweise ermöglicht.

    Beim Aufbau von mehreren Ladepunkten hat sich die Definition eines einheitlichen Prozesses bewährt. Dies gilt auch für die Ansprache und Sensibilisierung der Mitarbeitenden.

    Die Finanzmittel für den langfristigen Betrieb der Ladeinfrastruktur sollten ebenfalls von Beginn an realistisch geplant werden.

  • Beim Aufbau von Ladeinfrastruktur sind Sie auf verschiedene externe Akteure und Dienstleistende angewiesen. Teilweise sind diese unverzichtbar, um den Aufbau und Betrieb zu gewährleisten, einige können Sie als optionale Unterstützung betrachten. Je nachdem, ob Sie die Ladeinfrastruktur eigenständig aufbauen wollen oder den Aufbau und Betrieb in externe Hände legen möchten, stehen Ihnen auch verschiedene Akteure zur Verfügung, die eine „Komplettlösung“ anbieten und Ihnen die Planung, den Aufbau, die Inbetriebnahme und den Betrieb der Ladeinfrastruktur abnehmen. Dies kann insbesondere für kleine und mittelgroße Unternehmen von Vorteil sein, wenn die Expertise zum Aufbau von Ladeinfrastruktur in Ihrem Unternehmen nicht existiert und eine entsprechende Einarbeitung Ihrer Mitarbeitenden mit einem hohen zeitlichen und finanziellen Aufwand verbunden ist. Solche Lösungen werden von verschiedenen führenden Ladeinfrastrukturherstellern, Elektromobilitätsberatungen und weiteren Unternehmen in der Branche angeboten. Oftmals werden die Lösungen auf Ihre Anforderungen zugeschnitten.

    Falls Sie sich entscheiden, den Aufbau von Ladeinfrastruktur eigenständig zu koordinieren, empfehlen wir Ihnen, die folgenden externen Dienstleistenden bereits zur Beginn Ihrer Planung frühzeitig einzubeziehen:

    • Sobald Sie sich für die geeignete Ladeleistung an Ihrem Unternehmensstandort entschieden haben, sowie die Anzahl an Ladepunkten, die Sie installieren möchten, sollten Sie mit Hardware-Herstellern bzw. -lieferanten in Kontakt treten. Die Lieferzeiten der Hardware können stark variieren und je früher Sie einschätzen können, mit welcher Lieferdauer zu rechnen ist, desto besser können Sie die Prozessschritte bis hin zur Installation der Ladeinfrastruktur planen.
    • Bevor Sie mit dem Aufbau Ihrer Ladeinfrastruktur beginnen, sollten Sie sich bezüglich der Genehmigungsprozesse bei Ihnen vor Ort informieren. Hier können verschiedene behördliche Entscheidungsprozesse notwendig sein, bspw. falls der Stromanschluss ertüchtigt werden muss, Tiefbauarbeiten notwendig sind, nicht in Ihrem Besitz befindliche Nachbargrundstücke berührt werden oder es sich bei Ihrem Unternehmensstandort um ein denkmalgeschütztes Gebäude handelt. Je nachdem wie gut Ihr Unternehmensstandort für den Aufbau von Ladeinfrastruktur bereits ausgestattet ist, kann es notwendig sein, das kommunale (Tief-)Bauamt in die Planung zu integrieren, um den Netzanschluss entsprechend Ihrer Ansprüche zu skalieren.
    • Falls Sie nicht Eigentümer:in Ihres Unternehmensstandorts sind, sollten Sie frühzeitig mit der vermietenden Partei in Kontakt treten und mit dieser Ihre Pläne zum Aufbau von Ladeinfrastruktur besprechen. Die Vorgaben des GEIG (Gebäude-Elektromobilitäts-Infrastrukturgesetz) und WEG (Wohnungseigentumsgesetz) können Sie in Ihrem Anliegen unterstützen (s. Abschnitt 3.7 und 3.8).
    • Zur Installation von Ladeinfrastruktur sind lokale Handwerksbetriebe notwendig. Informieren Sie sich hier frühzeitig, welche Betriebe in Ihrer Umgebung bereits Ladeinfrastruktur installiert haben und wie diese terminlich zur Verfügung stehen. Eine frühzeitige Planung ist notwendig, um im Prozess unnötige Verzögerungen zu vermeiden.
    • Sie müssen sich frühzeitig mit den Verteilnetzbetreibenden in Ihrer Region und Ihrem Stromversorgungsunternehmen in Kontakt setzen. Dies gilt, sobald Sie Ladeinfrastruktur mit einer Gesamtladeleistung von über 22 kW errichten wollen, eine Vielzahl an Ladepunkten installieren möchten oder Ihr Netzanschluss am Unternehmensstandort zur Umsetzung der Ladeinfrastruktur ertüchtigt werden muss. Lediglich eine Ladeinfrastruktur mit einer Gesamtladeleistung von bis zu 11 kW ist entsprechend der Technischen Anschlussregeln Niederspannung (VDE-AR-N 4100) lediglich anmeldepflichtig, während Ladeinfrastruktur mit einer Gesamtladeleistung ab 22 kW anmelde- und genehmigungspflichtig ist.
    • Die ladeinfrastrukturbetreibende Partei (auch CPO) ist zuständig für die Installation und den Betrieb der Ladeinfrastruktur. Sie haben die Wahl, ob Sie diese Zuständigkeit in Ihrem Unternehmen intern besetzen (bspw. Facility oder Fuhrpark Management) oder hierzu einen externen Dienstleistenden hinzuziehen, der die installierte Ladeinfrastruktur wartet und pflegt. Ob Sie diese Position intern oder extern besetzen, hängt unter anderem mit der Größe Ihres Unternehmens zusammen und wie Ihr Team im Facility- und Fuhrparkmanagement aufgestellt ist.
    • Die elektromobilitätsanbietende Partei (EMP) kann Ihnen verschiedene Ladeservices anbieten, mit denen die Privatfahrzeuge Ihrer Mitarbeitenden sowie Externe Zugang zur Ladeinfrastruktur erhalten. Diese Partei dient als Bindeglied zwischen dem CPO und den Nutzer:innen der Ladeinfrastruktur und ist unter Anderem zuständig für die Tarifstrukturen an der Ladeinfrastruktur, die Abwicklung der Ladevorgänge und die Ausgabe der Ladekarten.

    In der Praxis…

    In Unternehmen, die bereits Ladeinfrastruktur errichtet haben, haben sich externe Dienstleistende für Ladeinfrastruktur, die Komplettlösungen von der Planung über den Aufbau bis hin zum Betrieb anbieten, bewährt. Somit sparen Sie sich als Unternehmen den Aufwand nicht nur in der Planungsphase, sondern auch anschließend im Betrieb. Durch einen engen Austausch mit der dienstleistenden Partei können Sie gewährleisten, dass die Projektideen und Verbesserungswünsche Ihrerseits und seitens Ihrer Mitarbeitenden professionell umgesetzt werden.

  • Der Aufbau von Ladeinfrastruktur an Ihrem Unternehmensstandort kann mit verschiedenen Hemmnissen einhergehen, die zu ungewollten Wartezeiten bei der Umsetzung führen können.

    Sobald Sie in die Planung Ihrer Ladeinfrastruktur am Unternehmensstandort einsteigen, sollten Sie sowohl den kurzfristigen als auch den langfristigen Aufbau betrachten. Natürlich kann es für Sie schwer einschätzbar sein, wie sich die Elektrifizierung Ihrer Flottenfahrzeuge langfristig entwickelt, dennoch können Sie so einige Planungs- und Vorbereitungsschritte für den Aufbau bereits so auslegen, dass zusätzliche Ladeinfrastruktur zukünftig mit geringem Aufwand nachgerüstet werden kann. Überlegen Sie also genau, wie viele E‑Fahrzeuge Ihr Fuhrpark voraussichtlich insgesamt umfassen und welche Ladeinfrastruktur hierfür notwendig sein wird. Darauf basierend treffen Sie die baulichen und netzseitigen Vorbereitungen.

    In der Planung können Sie auf die Herausforderung stoßen, dass ihr Netzanschluss erweitert werden muss, um die von Ihnen gewünschte Ladeinfrastruktur zu installieren. Der Ausbau des Netzanschlusses kann mehrere Monate in Anspruch nehmen. Kontaktieren Sie daher schon frühzeitig den zuständigen Verteilnetzbetreiber, um Informationen zum Anschluss zu erhalten, sowie eine zeitliche Abschätzung zum Netzausbau an Ihrem Unternehmensstandort. In diesem Zuge sollten Sie auch zeitnah mit dem (Tief-)Bauamt Kontakt aufnehmen, damit die notwendigen baulichen Prozessschritte zeitlich möglichst gut eingeschätzt werden können.

    Planen Sie genügend Zeit ein, für die Auswahl und Bestellung der passenden Hardware. Die Lieferzeit der Hardware kann je nach Hersteller variieren. Falls Sie keine Netzerweiterung an Ihrem Standort vornehmen und keine komplexen baulichen Maßnahmen durchführen müssen, kann dies der Prozessschritt sein, der Ihr Vorhaben hemmt. Bei der Auswahl der passenden Hardware müssen Sie bereits wissen, ob Sie Ihren Strom eichrechtskonform abrechnen müssen. Es ist wichtig, dass Sie sich frühzeitig informieren, welche Backend-Software für Sie in Frage kommt und Sie bei der Abrechnung am besten unterstützt. Je nach Hardware-Auswahl ist die Backend-Software bereits in die Wallbox integriert.

    In der Praxis…

    Es hat sich gezeigt, dass es von Vorteil ist, wenn das geplante Ladeinfrastruktursystem skalierbar auf baulicher und Netzebene ist, um eine zukünftige Erweiterung problemlos umsetzen zu können.

    Außerdem ist bei Fahrzeugflotten von mehr als ca. 15 elektrifizierten Fahrzeugen ein intelligentes Ladesystem hilfreich, das z.B. automatische Störungsmeldungen direkt an das dienstleistende Unternehmen weiterreicht.

    Bei der Wahl des Backend-Systems ist es wichtig, dass Sie sich für eine Software mit offenen Schnittstellen entscheiden, um die Kompatibilität mit neuer Software zu gewährleisten und einen eventuellen zukünftigen Anbieterwechsel ermöglichen.

    Beim Aufbau von Ladeinfrastruktur müssen Sie mit unterschiedlichen Gewerken zusammenarbeiten. Informieren Sie sich frühzeitig welche lokalen Handwerksbetriebe in Ihrer Region bereits mit dem Aufbau von Ladeinfrastruktur vertraut sind und welche Wartezeiten Sie zu erwarten haben.

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