Unternehmensporträt Telekom: “Elektrifizierte“ Servicetechniker:innen und innovative Mobilitätsangebote

Unternehmensporträt Telekom: “Elektrifizierte“ Servicetechniker:innen und innovative Mobilitätsangebote 800 450 Compan-e

“Elektrifizierte“ Servicetechniker:innen und innovative Mobilitätsangebote

Norbert Wikowsky ist Leiter Umwelt & Nachhaltigkeit bei der Telekom MobilitySolutions (TMS). Er koordiniert die Elektrifizierung der Telekom-Flotte mit fast 19.000 Pkw und begleitet in dieser Rolle das Projekt compan‑e. Er beschreibt in diesem Blogbeitrag, was aktuell in der Flotte passiert, welche Rahmenbedingungen die schnellere Elektrifizierung bremsen und welche weiteren innovativen Angebote die Telekom entwickelt hat.

Elektrofahrzeuge in der Dienstwagen- und Serviceflotte – Von Piloten zum Regelbetrieb

Mit dem Einsatz von E-Fahrzeugen haben wir bei der Telekom 2013 im Rahmen von Pilotprojekten begonnen. Erst 2018/2019 waren aber die Modelle auf dem Markt, die es uns erlaubten, Service- und Technikteams mit geeigneten E‑Autos auszurüsten. Von vornherein haben wir Informationsschulungen und Probefahrten organisiert, um Bedenken und Vorbehalte ausräumen zu können.

Dennoch stellt uns die Elektrifizierung im Segment der Servicefahrzeuge vor besondere Herausforderungen. Zum einen fehlten uns herstellerseitig für die meisten Anwendungsfälle geeignete elektrifizierte Fahrzeuge, die hinsichtlich Kofferraumvolumen, Zuladung und Reichweite eingesetzt werden können. Dies ändert sich jetzt langsam. Darüber hinaus starten viele Techniker:innen ihre Einsätze direkt von zuhause. Dort ist oftmals das Laden eines Elektrofahrzeugs nicht möglich, weil die im Regelfall nicht über eigene Garagen- oder Stellplätze für den Aufbau von Ladestellen verfügen. Um Produktivitätsverluste zu minimieren, benötigen wir daher Fahrzeuge mit praktikablen Reichweiten und kurzen Aufladezeiten. In Zusammenarbeit mit den Einheiten suchen wir konsequent Einsatzpotenziale und testen verfügbare Elektrofahrmodelle auf ihre Eignung für den Serviceeinsatz.

In der Dienstwagenflotte (sog. User Chooser) konnten wir mit dem größeren höherwertigen Angebot an Elektromodellen mit höheren elektrischen Reichweiten jetzt auch ein Angebot starten. Um die Akzeptanz zu testen und die erforderlichen Prozesse aufzusetzen, haben wir zunächst einen Piloten mit 50 vorkonfigurierten Elektrofahrzeugen und 25 Diesel-Plug-in-Hybriden konzipiert. Die Nachfrage war überwältigend. Man merkte deutlich, dass die Telekom-Kolleg:innen stark an neuen innovativen Techniken interessiert sind und ihren Beitrag zur Elektrifizierung der Flotte leisten wollen.

Um Dienstwagenfahrer:innen ein Regelangebot an Elektromodellen anbieten zu können, waren eine Reihe von Vorarbeiten nötig, von den entsprechenden Verhandlungen mit den Lieferanten, über Kalkulationstabellen zur Mobilitätsrate und Logistikprozessen bis zu umfangreichen IT-Anpassungen in unseren Konfigurationsportalen. Seit Februar 2020 bieten wir allen bestellberechtigten Fahrer:innen ein attraktives Elektroportfolio.

Aktuell sind 34 verschiedene Elektromodelle, fast ausschließlich reine Elektrofahrzeuge (BEV), unterschiedlicher Hersteller bestellbar. Fast 40% aller Neubestellungen sind elektrifizierte Antriebe. Und da wir außer Diesel-Plug-in-Hybriden (PHEV) aus ökologischen Gründen keine weiteren PHEV in die Flotte einsteuern, sind der deutlich überwiegende Anteil erfreulicherweise reine Elektrofahrzeuge (BEV). Aufgrund der Lieferverzögerungen der Hersteller haben wir derzeit einen hohen Anteil bestellter, jedoch noch nicht ausgelieferter Fahrzeuge.

Inzwischen ist das Elektrofahrzeug Standard im Dienstwagensegment geworden. Seit Anfang 2022 lässt die Geschäftskundensparte des Konzerns, „T-Systems“, nur noch die Bestellung von Elektrofahrzeugen zu, Fahrzeuge mit Verbrennerantrieb werden zu einem Auslaufmodell. Ab Anfang 2023 werden im gesamten Konzern nur noch vollelektrische Dienstwagen zugelassen. Es ist geplant, die E-Quote am Bestand im Rahmen der Erneuerung der Fahrzeuge auf 100% zu steigern.

Insgesamt betreiben wir in der Flotte mehr als 760 Elektrofahrzeuge, weitere rund 600 E-Fahrzeuge sind bestellt.

Laden – Elektrische Energie für emissionsfreies Fahren

Aus unserer Sicht stellt der einfache und bequeme Zugang zur Ladeinfrastruktur ein wesentliches Erfolgskriterium für die Elektromobilität dar. Daher haben wir uns von Anfang an für einen Anbieter entschieden, mit dem an den meisten Ladestellen in Deutschland und europäischen Ausland bargeldlos geladen werden kann.

Außerdem haben wir für das Laden zuhause einen Anbieter gefunden, der in Zusammenarbeit mit unserem Telekom Service eine attraktive, mitarbeiterfinanzierte Heimladelösung mit einer smarten Wallbox anbietet, mit der Fahrer:innen von Telekom Fahrzeugen die heimischen Ladungen automatisiert erstattet bekommen.

Weitere Einsatzfelder für E‑Mobilität

Auch in unserem Carsharing-Fahrzeugpool bieten wir bundesweit rund zehn E-Fahrzeuge an, die von Mitarbeitenden nicht nur für geschäftliche Fahrten, sondern auch privat angemietet werden können. So können alle Mitarbeitenden Elektromobilität aus erster Hand kennenlernen.

Zudem setzen wir in unserem Shuttle-Service verstärkt auf E-Mobilität. Seit Dezember 2020 nutzen wir zwei elektrische London-Taxis, außerdem sind zwei Elektro-Kleinbusse im Einsatz. Weitere Elektro-Shuttles sind geplant und werden, soweit möglich, zukünftig im Rahmen des Regeltauschs Diesel-Shuttle ersetzen.

Außerdem hat die Telekom MobilitySolutions im Rahmen eines befristeten Pilotprojekts mit dem Kooperationspartner Fleetpool ein Auto-Abo gestartet, bei dem alle Telekom-Mitarbeitenden BEV-, PHEV- und Erdgasfahrzeuge im Abonnement flexibel privat mieten können.

Teilnahme an compan‑e – Gemeinsam mit Projektpartnern die Elektromobilität voranbringen

Durch die Teilnahme am Forschungsprojekt Compan-e haben wir gezeigt, wie eine signifikante Elektrifizierung gelingen kann und der Weg zu einer nachhaltigeren Unternehmensmobilität gestaltet werden kann. Außerdem profitierten wir von der wissenschaftlichen Begleitung des Projekts und dem Erfahrungsaustausch unter den Projektpartnern.

Neue Mobilitätsentwicklungen betrieblicher und privater Mobilität – Unsere Vision garantierter und nachhaltiger Mobilität für alle Mitarbeitenden

Die Deutsche Telekom betrachtet nachhaltige Mobilität nicht nur als reinen Wechsel der Antriebstechnologie vom Diesel zum Elektroauto. Der Übergang zu einer klimaschonenden Mobilität erfordert neben umweltfreundlichen Antriebssystemen auch alternative Mobilitätsformen sowie die intelligente Vernetzung von bestehenden und neuen Mobilitätsformen.

Wir werden eine Mobilitätsplattform anbieten, die bestehende und neue Leistungen verknüpft: „Mobility as a Service“ (MaaS) kombiniert verschiedene öffentliche, privat geteilte und Telekom-interne Verkehrsmittel (z. B. Shuttle on Demand oder Car-Sharing) miteinander. So können etwa Pendler:innen den Weg zwischen Wohnung und Arbeitsort möglichst unkompliziert und flexibel zurücklegen. Für den Start des Angebots haben wir als erstes Nicht-Verkehrsunternehmen eine Kooperationsvereinbarung mit einem ÖPNV-Unternehmen – der SWB Bus und Bahn – geschlossen: Ab dem Herbst 2022 werden das Angebot zunächst Telekom-Beschäftigte sowie Freund:innen und Familie im Raum Köln/Bonn nutzen können. Ziel ist es, das Angebot nach dieser Testphase bundesweit zur Verfügung zu stellen.

Im Flex Business-Pilotprojekt können Dienstwagenberechtigte unbegrenzt aus einem Pool vorkonfigurierter Fahrzeuge je nach persönlichem Bedarf wechseln oder temporär auf ein Fahrzeug verzichten – z.B. während des Urlaubs oder zur intensiven Fahrradnutzung während der Sommermonate.

Mit der „Gehaltsumwandlung Fahrrad“ wird allen Mitarbeitenden die Möglichkeit eröffnet, ein Fahrrad für eine günstige Monatsrate und mit inkludierter Versicherung im Rahmen der Gehaltswandlung zu nutzen. Nach Ablauf von 36 Monaten kann das Fahrrad vom Mitarbeiter käuflich erworben werden. Das Modell wird stetig weiterentwickelt und ermöglicht heute eine Versandoption, ein Partnerfahrradoption, den Erwerb beim örtlichen Händler und regelmäßige Service- und Inspektionstermine. Weit mehr als 8.000 Mitarbeitende nutzen Gehaltsumwandlungsräder im Bestand.

Mehr E-Modelle für unsere Mobilitätsanforderungen und ein gut ausgebautes öffentliches Ladenetz – Bessere Rahmenbedingungen für den Wandel zur Elektromobilität

Es fehlen noch in vielen Fahrzeugsegmenten geeignete Fahrzeuge, die den Anforderungen von Servicefahrzeugen hinsichtlich Ladevolumen, Zuladung und Reichweite entsprechen. Auch Dienstwagenfahrer:innen, die ein geräumiges Elektrofahrzeug mit Ladevolumen suchen, aber kein SUV wollen, finden derzeit kaum brauchbare Modelle. Effizientere Fahrzeuge würden weniger Strom pro Kilometer verbrauchen und höhere Reichweiten ermöglichen. Hohe durchschnittliche Ladeleistungen an DC-Ladern würden die Nachladezeiten erheblich verkürzen und es könnte auf immer größer werdende Akkus verzichtet werden.

Der Ausbau der Ladeinfrastruktur ist essenziell für den Wandel zur Elektromobilität, insbesondere bei kleinen und mittleren Akkugrößen. Alle, die keine private Lademöglichkeit haben, sind auf nah am Wohnort gelegene Lade-Hubs angewiesen, sei es in Städten oder im ländlichen Raum. Und Reisende benötigen entlang der Fernrouten entsprechende Lademöglichkeiten.

Zudem steht die Idee des im vergangenen Jahr ausgeschriebenen Deutschlandnetzes infolge einer Beschwerde privater Ladestellenbetreiber bei der EU auf der Kippe. Dies wird in jedem Fall zu Verzögerungen führen.

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